Rund 100.000 Spielautomaten könnten bald in deutschen Spielhallen fehlen. Mit sehr strengen Auflagen wollen die Bundesländer die Spielsucht verringern. Die Süddeutsche Zeitung berichtete, dass die Ministerpräsidenten bei einem treffen in Lübeck neue strenge Auflagen für Spielhallen beschließen wollen. Neue Spielhallen dürfen nach diesem Beschluss womöglich nicht mehr als 12 Automaten führen.
Bereits bestehende Spielhallen müssen sich in einer Übergangszeit von fünf Jahren an die 12 Automaten anpassen oder ihr Geschäft schließen. Spielhallen die 24 Stunden geöffnet haben, sollen zukünftig drei Stunden pro Tag Pause machen und ihre Geschäfte schließen. Der Begriff „Casino“ soll in Zukunft für Spielhallen verboten werden. Auch Werbung für Spielhallen soll reduziert werden, damit das Suchtrisiko sinkt und junge Leute erst gar nicht in Versuchung geraten.
Experten schätzen, dass 100.000 der ungefähr 150.000 Automaten in Deutschland, aus den Spielhallen verschwinden werden. Grund für diese Entscheidung soll angeblich die steigende Anzahl an Spielsüchtigen sein. Die Universität Hamburg meint, dass viele Spieler Schulden in einer Höhe von bis zu 10.000 Euro hätten. 40 Prozent der Automatenspieler sollen sogar noch höhere Beträge verspielt haben.
Ein Leiter eines Spielautomatenunternehmens warf den Bundesländern vor, dass sie sich nur die Konkurrenz vom Hals schaffen wollen. Der Zeitung sagte er, dass verschiedene Bundesländer unter denselben Umständen Spielhallen betreiben würden und sie daran mehrere Millionen im Jahr verdienen würden. Nicht mal ein Prozent der Kunden in Spielhallen wäre süchtig. Experten vermuten, dass durch Automaten-Verbote mehr Leute im Internet spielen würden. Dieses Thema wird vermutlich noch zu einer großen Prozessflut führen.