Deutsche Anleger fühlen sich von dem sogenannten Riesenradfond geprellt. Der Fonds sollte Riesenräder in zahlreichen Metropolen finanzieren, jedoch wurde kein einziges Riesenrad gebaut. Die Anleger versuchen ihr Geld nun auf dem Klageweg zurückzuerhalten.
Der gescheiterte Riesenradfonds Global View bringt die Deutsche Bank nun auch vor der Justiz in Schwierigkeiten. Das Landgericht Heilbronn hat Ende Juli einem Zeichner des Fonds 20.000 Euro Schadensersatz zugesprochen, wie der „Spiegel“ meldet. Die 6. Zivilkammer hielt es für erwiesen, dass die Deutsche Bank dem Anleger große Risiken des Investments verschwiegen habe – wohl wider besseres Wissen.
Insgesamt hatten Kunden mehr als 200 Millionen Euro in den Fonds eingezahlt, der Riesenräder in verschiedenen Metropolen, darunter Berlin und Peking, finanzieren sollte. Keines der Projekte wurde verwirklicht. Das Bankhaus Delbrück Bethmann Maffei hatte den Fonds 2006 aufgelegt, vertrieben wurde er von der Deutschen Bank, die ihn bevorzugt an Kleinanleger vermittelte. Den Heilbronner Richterspruch wertet eine Sprecherin der Deutschen Bank als „Einzelfall“. Das Geldinstitut prüfe derzeit rechtliche Schritte gegen das Urteil. Die Bank habe in der Beratung immer alle „Risikoaspekte ausführlich beleuchtet“. Etwa 150 sich geprellt fühlende Anleger reichten allerdings Klage ein. Die meisten Anteilseigner haben sich hingegen auf einen Vergleich eingelassen und ihren Bestand zu 60 Prozent des ursprünglichen Wertes dem Fondsbetreiber verkauft.
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