Ein neues Testverfahren hat nun eine lang bestehende Expertenmeinung belegt: In Flugzeugen strömt Nervengift aus den Triebwerken in die Kabinen und gefährdet damit die Gesundheit der Passagiere. Nach Medienangaben wurde das Nervengift TCP (Trikresylphosphat) nun zum ersten Mal im Blut von Flugpassagieren nachgewiesen. Der Schadstoff kommt aus dem Öl der Düsen und gelangt in die Kabinen.
Schon seit Jahren beklagen sich die Piloten und das weitere Flugpersonal über das nach alten Socken riechende Gift. Sie machen es sogar für neurologische Defekte und Berufsunfähigkeit verantwortlich. Die nachgewiesene Konzentration im Blut ist jedoch sehr gering. Getestet wurde jedoch auch nur an gewöhnlichen Passagieren, denen kein besonderer Geruch während des Flugs auffiel. Das Nervengift wurde bereits unlängst vom norwegischen Staatsinstitut für Arbeitsumwelt nachgewiesen. Die Regierung und die Airlines seien Ihrer Fürsorgepflicht gegenüber den Passagieren und Bediensteten jedoch bisher nicht nachgekommen.
Durch ein neuartiges Testverfahren fand Clement Furlong (University of Washington, Seattle) Hinweise auf TCP in sechs von zwölf getesteten Passagieren. Das Blut wurde jeweils ein bis zwei Stunden nach dem Flug entnommen. Das Gift konnte jedoch nur über ein Abbauprodukt und nicht auf direktem Wege nachgewiesen werden können. Nach drei bis sieben Monaten konnte die Substanz bei keinem von vier getesteten Personen festgestellt werden können. Vorher war jedoch ein TCP-Anteil im Blut vorhanden gewesen.