In der Diskussion um das Glücksspielgesetz greift der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein zu drastischeren Methoden: Sollte es nicht bald eine wesentliche Änderung im Gesetz geben, wird das Land ein eigenes Gesetz einführen.
Im Streit um neue Regeln für Glücksspiele in Deutschland setzt Schleswig-Holstein den übrigen Ländern ein Ultimatum. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet, droht Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) in einem Brief an seine Kollegen vom 26. Juli: Wenn man sich „in wesentlichen Punkten“ nicht rasch einige, werde Kiel „zügig nach der Sommerpause“ ein eigenes Glücksspielgesetz verabschieden. Der Europäische Gerichtshof hatte vor knapp einem Jahr das staatliche Glücksspielmonopol gekippt.
Mit Ausnahme von Schleswig-Holstein verständigten sich die Länder zwar auf einen neuen Staatsvertrag. Der Entwurf aber fiel Mitte Juli in Brüssel durch. Er sei besonders bei Sportwetten, dem zentralen Punkt, zu rigide. Auch Kiel fordert weniger strenge Vorgaben.
Foto: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen, Deutscher Bundestag / Achim Melde / Lichtblick, über dts Nachrichtenagentur