Der wegen Mordes verurteilte Afroamerikaner Troy Davis wurde am Donnerstag um 5:08 Uhr (MESZ) mit einer Giftspritze in Georgia hingerichtet. 1991 wurde der heute 42-jährige wegen der Erschießung eines jungen weißen Polizisten mit der Todesstrafe verurteilt.
Der Fall ist jedoch einer der umstrittensten Justizfälle der USA. Die damalige Verurteilung beruhte ausschließlich auf Zeugenaussagen. Sieben dieser Zeugen haben ihre belastenden Aussagen mittlerweile widerrufen. Wichtige Beweismittel wie die Tatwaffe, Fingerabdrücke oder DNA-Spuren wurden nie gefunden. Diese Gründe sind Beweis genug für Davis Unschuld – so seine Unterstützer.
Nachdem Davis Hinrichtung nun bereits drei Mal verschoben wurde, sollte er am Donnerstag hingerichtet werden. Ein letzter Berufungsversuch beim Obersten Gerichtshof, scheiterte im März dieses Jahres. Nun versammelten sich hunderte von Anhängern am Donnerstag vor dem Gefängnis in Georgia und hofften, dass das Oberste Gericht die Hinrichtung noch stoppen würde. Die Anwälte von Davis hatten sich bis zur letzten Minute ins Zeug gelegt und wandten sich zunächst an die Justiz in Georgia, um das Todesurteil noch abzuwenden. Der Antrag wurde jedoch vom Gericht abgewiesen. Als letzte Hoffnung galt der Supreme Court in Washington. Das Gefängnis wartete das Urteil der neun Richter ab, jedoch wurde auch hier der Antrag auf Gnade abgelehnt.
Vor seinem Tod beteuerte Troy Davis noch einmal seine Unschuld und sagte aus, dass es nicht seine Schuld gewesen wäre und er keine Waffe gehabt hätte. Die Menschen die ihm das Leben nehmen wollen, mögen von Gott gesegnet werden.