Seit gestern muss sich Michael Jacksons Arzt vor Gericht verantworten. Dr. Conrad Murray ist der frühere Leibarzt des verstorbenen King of Pop und muss sich nun in der Verhandlung gegen den Vorwurf fahrlässiger Tötung behaupten. Denn vor zwei Jahren starb Michael an einer Überdosis Propofol.
Der Staatsanwalt David Walgren eröffnete mit einem Plädoyer, welches über eine Stunde dauerte. Unter anderem spielte er darin eine Tonbandaufzeichnung ab, auf der Jackson lallend und offenbar unter dem Einfluss von Medikamenten zu hören ist. Weiter zeigte er ein bisher unveröffentlichtes Bild des Sängers, tot in seinem Bett im UCLA Medical Center.
Die Verteidigung von Murray wollte davon nichts wissen. Jackson habe entgegen der Anweisungen seines Arztes gehandelt und sich mit einer tödlichen Mischung verschiedener Medikamente selbst in den Tod geführt. Er tat etwas, das seinen eigenen Tod verursachte. Die Einnahme der Tabletten habe einen Sturm in seinem Körper ausgelöst und ihn sofort getötet.
Gegen Murray spricht jedoch, dass er (laut Aussage der Anklage) in der Vergangenheit mehrfach gelogen habe. So schloss er, kurz nachdem er von dem Sänger in den Dienst gestellt wurde, seine Privatklinik in Las Vegas und ließ große Mengen Propofol in seine angebliche Praxis in Santa Monica liefern. Dort soll er jedoch gar keine Praxis haben. Das Betäubungsmittel soll stattdessen an die Privatadresse einer Freundin geliefert worden sein.
Im Gerichtssaal waren viele Angehörige des Jackson-Clans versammelt. Neben seinen Eltern waren auch seine Geschwister Janet, Randy, LaToya, Jermaine und Tito anwesend. Der Prozess wurde auf die Dauer von einem Monat angesetzt und wird über mehrere Fernsehsender und Onlinestreams übertragen.