Die bekannte Ratingagentur Moody’s hat die Bonitätsnoten für Irland auf Ramschstatus herabgestuft. Dadurch beginnt ein kleiner Teufelskreis: Durch die schlechte Einstufung steigen die Zinsen und die Geldprobleme werden größer.
Die Europäische Zentralbank diskutiert seit einigen Wochen die Finanzprobleme einzelner finanzschwacher EU-Mitgliedsstaaten und versucht einen Ausweg aus den Finanzproblemen zu finden. Immer wieder im Gespräch ist eine freiwillige Beteiligung von Banken und Versicherung am griechischen Schuldenberg.
Da liegt es nahe, dass auch für Irland private Anleihegläubiger ihren Kopf hinhalten müssten, folgert die Ratingagentur Moody’s. Die Folgen einer solchen Einschätzung sind gravierend und führen nicht selten zu weiteren Problemen des Finanzsystems. Durch die Einstufung der irländischen Bonitätsnoten auf Ramschniveau steigen für die jeweiligen Staaten die Zinsen für Anleihen. Das Beschaffen von Geld auf dem Kapitalmarkt wird für den Staat noch teurer, nicht selten führt dies zu einem Teufelskreis.
Die Ratingagenturen fordern ein schnelles Handeln und Entscheiden der europäischen Regierungschefs: Der EU-Rettungsfonds sollte dafür genutzt werden, vorübergehende finanztechnische Unruhen einzelner Mitgliedsstaaten auszugleichen, nicht aber für eine dauerhafte Finanzierung des Staates.
[toggle title=“Wissenswertes zu Ratingagenturen“]Ratingagenturen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen und Staaten auf ihre finanzielle Struktur zu untersuchen und diese dann mit Hilfe eines Ratingverfahrens zu bewerten. Besonders kritisch ist die starke Macht der Ratingagenturen zu beurteilen, bereits leichte Fehlentscheidungen können massive Auswirkungen auf die tatsächliche Finanzstruktur eines Staates oder Unternehmens haben. Nicht selten entwickelt sich eine selbsterfüllende Prophezeiung: Wird etwas schlecht eingeschätzt, entwickelt es sich häufig auch in diese Richtung – unabhängig von der ursprünglichen tatsächlichen Ausgangslage. [/toggle]