Die Bundeskanzlerin wurde für ihre zögerliche Haltung in de Europa-Finanz-Krise von dem prominenten deutsch-amerikanischen Historiker Fritz Stern scharf kritisiert. Der Historiker ist der Meinung, die Europäer würden die Gefahren der Krise nicht erkennen.
Der populäre US-Historiker Stern hat die Politiker Europas für ihre zögerliche Haltung in der Europa-Krise scharf kritisiert. „In Europa ist eine Misere von politischer Führung da, wie sie seit Jahrzehnten nicht bestand“, sagt er in einem Interview des „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Dass in einem Moment der tiefen Krise, die mit dem Euro zutun hat, wenngleich nicht nur, solch eine schwache politisch Führung vorzufinden ist, zumal in jedem wichtigen europäischen Land, ist ungeheuer Besorgnis erregend.“ Speziell von der deutschen Politik zeigt sich der in Princeton und Washington lebende Historiker enttäuscht. „Eines der großen Übel ist, dass Frau Merkel sich immer mehr von Prämissen Innenpolitik bei außenpolitischen Entscheidungen leiten lässt, als sich von der Wichtigkeit der Außenpolitik zu überzeugen. Und besonders von der Wichtigkeit Europas. Dass es das heutige Europa gibt, ist ein Wunder. Das ist eine sehr große Enttäuschung.“ Die Europäer würden sich in Bezug auf Europas Krise nicht die Gefahren bewusst genug machen. „Hier muss man den Menschen klarmachen, dass es hier und jetzt um alles geht. Man kann alles verbessern, ganz gewiss. Aber erst einmal muss man sich klarmachen, dass man diesen Erfolg Europa schützen muss.“ Diese Gedanken wären in Europa zu schwach repräsentiert, sagt Stern. Speziell in Deutschland: „Dieses Land in der Mitte Europas ist die stärkste Macht des Kontinents, mit einer leider Gottes unglücklich schwachen Regierung.“
Foto: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Deutscher Bundestag / Thomas Imo / photothek, über dts Nachrichtenagentur
(dts Nachrichtenagentur)